Tönnies nötigt zur Nötigung – Welche Nötigung wiegt schwerer, die von Tönnies oder den Aktivist:innen? Klima- und Tierrechtsaktivist:innen klagen das System Tönnies an. Strafprozess jedoch gegen Aktivist:innen wegen Nötigung am13.6.2023
Am 13. Juni von 9:30 bis 14:00 Uhr organisieren lokale und überregionale Klima- und Tierrechtsgruppen eine Mahnwache samt Pressekonferenz vor dem Bielefelder Landgericht, weil 14 Aktivist:innen wegen gemeinschaftlicher Nötigung angeklagt werden. Ihrer Meinung nach gehören nicht sie, weil sie am 17. Juli 2020 mit einer Strassenblockade vor dem Betriebsgelände von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück auf diese Missstände in der Fleischindustrie und dessen enormen Beitrag zur drohende Klimakatastrophe aufmerksam machten angeklagt, sondern das System Tönnies.
„Da die Politik nicht ausreichend die Rahmenbedingungen schafft, Klima- und Tierschutz und Menschenrechte durchzusetzen und zu vereinen, bleibt uns nur die Möglichkeit, mit Aktion zivilen Ungehorsams auf unser Anliegen aufmerksam zu machen”
“Tönnies steht seit vielen Jahren immer wieder in der Kritik wegen des hohen Wasserverbrauchs für die Fleischproduktion, den Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, der Anwerbung ukrainischer Flüchtlinge an der polnischen Grenze, Ausnahmen bei der Coronaschutzverordnung, aktuell zusätzlich Hinweise auf Schwarzarbeit, Sozialbetrug und Geldwäsche. Es gibt also kaum einen passenderen Ort, um für Klimaschutz, Menschen- und Tierrechte zu protestieren als vor Tönnies”, sagt Klimaaktivistin Bianca Rieskamp. “Natürlich verstehen wir auch das Dilemma der Landwirte, die vom Konzern abhängig sind”, so Rieskamp weiter. “Es gehören nicht die Aktivisten angeklagt, sondern der Konzern, der Menschen, Tiere, Klima und Umwelt für eigene Profite ausbeutet. Trotz massiver Kritik hat sich kaum etwas geändert. Da die Politik nicht ausreichend die Rahmenbedingungen schafft, Klima- und Tierschutz und Menschenrechte durchzusetzen und zu vereinen, bleibt uns nur die Möglichkeit, mit Aktion zivilen Ungehorsams auf unser Anliegen aufmerksam zu machen”, sagt die angeklagte Carolin Loesgen-König, Aktivistin bei Extinction Rebellion. Sie ergänzt: “Die Anklage zeigt das Ausmass eines von der Politik geschaffenen Dilemmas, dass elementare Rechte wie Klimaschutz, Menschen- und Tierrechte durch bestehende Gesetze nicht ausreichend vor den Profitinteressen von Grosskonzernen geschützt sind. Um dieses Ungleichgewicht zu beenden, fordert Extinction Rebellion den Einsatz von BürgerInnenräten, deren Entscheidungen verbindlich umgesetzt werden sollten. Das würde die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen und die Demokratie stärken.”
Die Teilnahme an einer Straßenblockade, die polizeilich als „nicht angemeldete Versammlung“ eingestuft wird, wird mittlerweile als Straftat (Nötigung) gewertet, was hohe Kosten für die AktivistInnen nach sich zieht.
Um diese Kosten (für Anwälte etc.) zu stemmen, rufen wir hiermit zu Spenden auf. Diese werden gleichmäßig unter den Aktivisti verteilt und über Elinor gemeinschaftlich verwaltet. Wir freuen uns über Spenden unter
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