Realität Tierausbeutung

Tiernutzung und Tierausbeutung ist ein fest verankerter Bestandteil in unserer Gesellschaft und jede*r ist direkt oder indirekt in diesem System eingebunden. Nahezu überall, wo Menschen Tieren begegnen, geht es darum, dass Tiere einen Zweck zu erfüllen haben. Einen Zweck, der vom Menschen vorgeschrieben wird, in dem er all diese Tiere kontrolliert, beherrscht, benutzt, ausbeutet und tötet, wann und wie immer es ihm beliebt.

Tiere werden vom Menschen eingeteilt in:

  • „Nutztiere“ und Nahrungsmittel in Form von Fleisch, Fisch, Milch, Eiern und Honig
  • „Pelztiere“ und Bekleidungslieferanten in Form von Leder, Wolle und Seide
  • „Versuchtiere“ und Messinstrumente für Forschung, Wissenschaft und Militär
  • „Wildtiere“ zur Regulierung des Tierbestandes
  • „Zootiere“ in Form von zur Schaustellung in Käfigen und Gehegen
  • „Zirkustiere“ zur Unterhaltung in der Manage
  • „reitbare“ Tiere als Sportgeräte und Freizeitvergnügen
  • „Haustiere“

Im TierSchG 1 Abs.§1 steht: „Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Ziel des Tierschutzes ist dabei lediglich eine Reform der Ausbeutung von Tieren, dies manifestiert sich in Forderungen z.B. nach „artgerechter Haltung” (größere Käfige/Gehege/Mastboxen) und „humaner Tötung“.

Das Verhältnis, welches Menschen zu anderen Tieren aufgebaut haben, ist grundlegend von Gewalt, Herrschaft und Ausbeutung geprägt.
Trotz der Verankerung des Tierschutzgesetzes im Grundgesetz werden in Deutschland jährlich 12,7 Mill. Rinder, 28,3 Mill. Schweine, 39,6 Mill. Legehennen, 1,6 Mill. Schafe (Stand 2016) für menschliche Interessen getötet.
Diese Normalität ist das Resultat eines stillen, gesellschaftlichen Übereinkommens, eines kollektiven Wegsehens, Verdrängens, Schweigens. Es stehen Profit, Gewinnmaximierung, Lobbyismus oder einfach die Möglichkeit es tun zu können, im Vordergrund.

Die Opfer dieser Gleichgültigkeit sind Tiere, deren Leben systematisch und durchorganisiert gewaltsam beendet werden.
In unserer gegenwärtigen Gesellschaft hat die Tierausbeutung unübertroffene zerstörerische Ausmaße angenommen. Technologischer „Fortschritt“ und eine grundlegend auf (Waren-) Tausch, Konkurrenz und zwischenmenschliche Kälte aufgebaute Gesellschaftsordnung haben die Maschinerie der Tiernutzung immer „effizienter“ gemacht:

Der Schlachthof als Ort der perfekt durchrationalisierten Tötung von hunderttausenden Tieren täglich, steht sinnbildlich für unseren Umgang mit ihnen.
Wie kann das bestehende Mensch_Tier-Verhältnis überwunden werden?
Die Ausbeutung aller Tiere ist das Resultat menschlichen, gesellschaftlichen Handelns und somit von eben dieser Menschheit auch überwindbar! Das Schweigen zu brechen, hinzusehen und anzuerkennen, dass Tieren Gewalt angetan wird, ist der erste notwendige Schritt. Solidarität mit Tieren heißt, konsequent die Anerkennung von Tieren als „nutzbare Objekte“ zu verweigern. Solidarität mit Tieren heißt, für ihre Befreiung einzutreten.