Circus Voyage-Mitarbeiter*innen attackieren Tierbefreiungsaktivisten

Circus Voyage-Mitarbeiter*innen attackieren Tierbefreiungsaktivisten

Pressemitteilung

Berlin: In der Nacht zum Dienstag, den 25. April 2017, gegen 01:00 Uhr kam es auf der Autobahn A13, Dresden in Richtung Berlin, zu einem gewalttätigen Übergriff auf Tierbefreiungsaktivist_innen. Während Filmaufnahmen für eine Dokumentation, die den Transport sogenannter Zirkustiere aufzeigen soll, kam es zu einem Übergriff, bei dem ein Aktivist verletzt wurde.

LKW´s des Circus Voyage kesselten das Fahrzeug der Aktiven ein, blockierten dabei die Fahrbahn und zwangen das Auto zum Anhalten. Mit Gegenständen bewaffnet schlugen sie ohne Vorwarnung auf das Auto ein, rissen die Beifahrertür auf und verletzten einen Aktivisten mit den Schlägen. Sie ergriffen ein Kameraobjektiv, welches sich im Fußraum befand und zerstörten dieses. Durch schnelles Reagieren konnten die Aktivist_innen die Tür wieder verschließen und benachrichtigten die Polizei. Der an der Hand verletzte Aktivist kam in die Notaufnahme, in welcher aufgrund der Schwellung zunächst keine genauere Diagnose gestellt werden konnte. Er wurde zur weiteren Behandlung an einen Chirurgen überwiesen.

„Wir sind schockiert über den brutalen Angriff der Zirkusmitarbeiter_innen, der mitten auf der Autobahn erfolgte“, äußerte sich ein betroffener Aktivist zum Vorfall. Über das weitere rechtliche Vorgehen wird derzeit mit Anwälten beraten.
Das Filmmaterial konnte gesichert werden und wird derzeit gesichtet. Der Verein die tierbefreier e.V. steht mit den betroffenen Aktiven in engem Kontakt und unterstützt diese mittels des Angebots der Rechtshilfe. Der Circus Voyage befand sich zum Zeitpunkt des Übergriffs mit über 80 Tieren auf dem Weg von Dresden nach Berlin, dem nächsten Gastspielort. Ab dem 28. April 2017 gastiert der Zirkus auf dem zentralen Festplatz in Berlin.
Immer wieder kommt es seitens Zirkusmitarbeiter_innen zu Übergriffen auf Tierbefreiungsaktivist_innen. Mit solchen Angriffen sollen die Aktiven eingeschüchtert und mundtot gemacht werden. „Wir werden nicht akzeptieren, dass Verantwortliche von Zirkussen Menschen angreifen und Tiere ausbeuten. Wir nehmen diese beispiellose Gewalt nicht hin, denn jede_r hat das Recht gegen Missstände zu protestieren, diese zu dokumentierend und öffentlich zu thematisieren“, argumentiert Melanie Schneider vom Verein die tierbefreier e.V.

Hintergrund:

Für Tiere bedeutet ein Leben im Zirkus ein Leben in Gefangenschaft, ein Leben in engen Käfigen, Ketten und Transportern. Ein Leben lang eingesperrt, ohne die Möglichkeit ihren angeborenen Fähigkeiten nachzugehen. Tiere im Zirkus sind der ständigen Lautstärke des Zirkusorchesters und des Publikums ausgesetzt. Sie haben keinerlei Möglichkeiten sich dagegen wehren, verstecken oder flüchten zu können. Lebewesen werden zu sog. Zirkustieren, weil ihnen Bezeichnung und Funktion von Menschen aufgedrückt werden. Diese sind veränderbar und keine Tatsachen. Gewohnheit und Tradition können das lebenslange Einsperren und Ausbeuten nicht rechtfertigen.
Der Verein die tierbefreier e.V. und seine Ortsgruppen engagieren sich bereits seit 1985 für die gesellschaftliche Befreiung von Tieren und kämpfen gegen jede Form von Tierausbeutung und Tiernutzung. Die tierbefreier e.V. unterstützt Tierrechtlerinnen und Tierrechtler, die im Kampf gegen Tierausbeutung mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind und leistet juristischen und finanziellen Beistand.