Statement zur „Initiative Wildtierfreier Zirkus Leipzig“

Vor kurzem wurde die „Initiative Wildtierfreier Zirkus Leipzig“ ins Leben gerufen. Sie hat das Ziel, dass die Stadt Leipzig zukünftig keine kommunalen Flächen mehr an Zirkusse mit Wildtieren vermietet.
In einigen deutschen Städten gibt es bereits Regelungen in dieser Richtung. Es ist also möglich, hier etwas zu erreichen.
Eine solche Regelung würden wir begrüßen, obwohl uns dieser Ansatz natürlich nicht weit genug geht und es einige Kritikpunkte an der konkreten Initiative gibt. Zum einen lehnen wir Tiernutzung in Bezug auf alle Spezies ab und wollen dementsprechend, dass Zirkusse in Zukunft gänzlich ohne nichtmenschliche Tiere stattfinden – nicht nur ohne Wildtiere. Aussagen wie „Wildtiere sind an eine Haltung in menschlicher Obhut nicht angepasst“, die suggerieren, dass dies bei so genannten „Haus-“ oder „Nutztieren“ elementar anders sei, unterstützen wir keineswegs. Zum anderen steht die Initiative unter anderem den Grünen nahe, einer Partei die sich um ein soziales Image bemüht, allerdings z.B. kein Problem damit hat, gegen die Selbstorganisation von Geflüchteten vorzugehen und ihren Protest mit einem massiven Polizeieinsatz zu bekämpfen. Mit derartigen Gruppierungen möchten wir uns natürlich in keinster Weise solidarisieren. Dennoch würden wir es als vertane Chance ansehen, wenn wir diese Chance nicht nutzen würden, um wenigstens den sogenannten „Wildtieren“ ein Leben im Zirkus zu ersparen. Darüber hinaus würde durch ein solches Verbot die Zahl der in Leipzig auftretenden Zirkusse insgesamt reduziert, so dass wir uns stärker und spezifischer auf den Protest gegen die verbleibenden Tier-Zirkusse (ohne „Wildtiere“) konzentrieren könnten. Aus diesen Gründen sind wir der Ansicht, dass mensch diese inkonsequente Initiative aus strategischen Gründen unterstützen kann, sich dabei aber der Hintergründe bewusst sein und niemals vergessen sollte: Artgerecht ist nur die Freiheit – für alle Spezies!

Hier die Petition:
Wir fordern die Stadt Leipzig auf, keine Zirkusse mit Wildtieren auf kommunalen Flächen zu dulden