Erster Mai gilt auch für Pferde!

“Pferderennen ist kein Sport – Es ist Ausbeutung und Mord!” – Mit diesen und anderen Sprüchen lenkten wir am 01.05. zwischen 11:00 und 14:30 die Aufmerksamkeit der Besucher*innen auf unsere Kundgebung gegen das Pferdeausbeutungsevent. Trotz der Hitze, der unnatürlich hohen Geschwindigkeiten und der enormen Verletzungsgefahr wurde die Rennsaison mit dem sogenannten Aufgalopp am 01.05.2018 begonnen. Die Qual für die Pferde beginnt aber nicht erst jetzt. Sie werden das ganze Jahr über trainiert und für die Rennen vorbereitet. Im Vordergrund steht hierbei die kapitalistische Verwertbarkeit. Vom fühlenden Lebewesen zu bloßem Kapital entwertet, bleiben die Tiere solange am Leben, wie der Gewinn aus ihnen die Unterhaltskosten übersteigt. Kippt dieses Verhältnis, endet das Pferd beim Schlachter. Ein Unfall auf der Rennbahn kann das Leben des Pferdes allerdings auch schon deutlich eher beenden. So auch hier in Leipzig auf der Galopprennbahn Scheibenholz. Hengst Proust starb 2012 und Hengst Lenno im August 2016 zum sogenannten Familienrenntag. Ein*e Veterinärmediziner*in schläferte ein/tötete die Pferde noch auf der Rennbahn. Trotz der hohen Gefahr einer Wiederholung dieser traumatischen Ereignisse zieht es bei jedem Renntag erneut hunderte Besucher*innen auf die Rennbahn.

Diese mussten lange anstehen, bis sie reingelassen wurden und konnten uns weder übersehen noch überhören. Fast durchgängig wechselten sich einige der 30-40 anwesenden Aktivist*innen in den drei Stunden ab, um kurze Redebeiträge zu halten, die über die Galopprennbahn, das Leben, Leiden und Sterben der Pferde aufklärten. Wir machten auch deutlich, dass wir nicht nur gegen die Ausbeutung der Pferde als Sportgeräte kämpfen, sondern gegen die Tierausbeutung allgemein. Redebeiträge, die sich auf sogenannte Nutztiere beziehen, wurden ebenso vorgelesen, wie an die Besucher*innen appelliert, sich nicht weiter an den vielen Ausbeutungformen zu beteiligen.
Auf eine spitze und humoristische Bemerkung zu großen Hüten während eines Redebeitrags wurde prompt reagiert. Eine Dame mit Hut erklärte, sie sei Vegetarierin und tue damit schon ihren Teil nachdem sie hörte: “wäre ihre Empathie nur halb so groß wie ihr Hut, würden sie diese Veranstaltung nicht besuchen.” Wir wurden also gut gehört und verstanden und haben zum Nachdenken angeregt.
Gängige Vorurteile und Phrasen, die wir immer wieder zu hören bekommen, konterten wir mit persönlichen Gesprächen beim Flyer verteilen. Einige Besucher*innen zeigten sich deutlich schockiert und wollen in Zukunft diese und andere Ausbeutungsveranstaltungen nicht mehr besuchen.

In der Online-Ausgabe der Tag24 gab es einen kurzen Artikel zu unserer Aktion. Die Berichterstattung der mit der Galopprennbahn verbändelten LVZ hingegen beschränkt sich auf die Erwähnung in einem Nebensatz. (Die LVZ hat auch Veranstaltungen auf dem Gelände der Galopprennbahn und ist mit eigenen Ständen auf diversen Events der Rennbahn vertreten, ebenso gibt es bei jedem Rennen kostenlose Werbung..)

Vielen Dank an alle Aktivist*innen!

Until every cage is empty.
Für die Befreiung von Mensch und Tier – one struggle, one fight.

tierbefreier*innen leipzig