Auswertung zur Anti-Pelz-Kundgebung am 17.02.2018

Wir waren wieder auf der Straße!
Wieder einmal fanden wir uns vor Breuninger zusammen.
Wieder begegneten uns Wut, Leugnen und Fassungslosigkeit der Passant*innen.

Unsere dreistündige Aktion am 17.02.2018 in der Leipziger Innenstadt ließ kaum mehr ein Verdrängen der katastrophalen Geschehnisse um den Pelzhandel zu, denn wir waren vor allem laut und gut sichtbar.
Tatkräftig und vielfältig informierten und konfrontierten wir die Passant*innen am Markt mit dem Schicksal von Maderhunden, Füchsen, Nerzen und so vielen weiteren Opfern der Pelzindustrie. Durch die musikalische Unterstützung (vielen Dank wieder einmal :D) und lauten Sprechchören bekamen wir Gehör. Gespendete Pelze, welche mit Kunstblut umringt waren, Tiermasken und große Banner sorgten für Aufmerksamkeit. Großformatige Bilder und mehrere Filme zeigten dreckige, enge Käfige mit kranken, leidenden Lebewesen und deren Tötung sowie Verarbeitung.

Der Ort ist nicht willkürlich von uns gewählt worden, denn in Leipzig sticht insbesondere Breuninger mit dem massiven Verkauf dieses Qualproduktes hervor.

In den Redebeiträgen erklärten wir uns solidarisch mit der OGPI – Offensive gegen die Pelzindustrie – , welche zu
einem Aktionswochenende gegen ESCADAs Pelzverkauf aufrief.
Zu hören bekamen die Passant*innen auch von der Lebensrealität auf einer Pelzfarm, die vor allem durch Leid gesprägt ist: Verletzungen, Krankheiten, Geknickbruch. Wir gingen bewusst ins Detail und zeigten auf, wie Tiere gefangen werden, welche Qual Gefangenschaft schließlich konkret bedeutet und wie Iltis, Nutria oder auch kleine Lämmer, Kälber und Hunde ermordet und verwertet werden.

Vor allem unsere vorgeführten Filmausschnitte ließen die Menschen sichtlich nicht mehr los.
Viele blieben stehen, mussten mit den Tränen kämpfen oder drehten sich schließlich völlig angewidert weg.
Der Freund*in an der Seite wurde beschwörend zugerufen, dass es sich ja bei dem eigenen sicher nicht um Echtpelz handeln würde. Einige, schließlich verunsichert, fühlten und pusteten heftig, um herauszufinden, was sie da nun wirklich den ganzen Winter um den Leib trugen. Andere blieben stehen und verstummten.

In zwei Gesprächen wurde versucht moralisch zu verhandeln, zu kategorisieren und Abstufungen vorzunehmen, indem “zwar kein Pelz aus Füchsen und Kaninchen, aber doch von Schafen” getragen werden könne, da diese “ja ohnehin geschlachtet werden”. Dies blieb natürlich nicht unwidersprochen.
Andere wiederum zeigten sich hilflos angesichts der Bilder und der Tragweite um den Pelzhandel, unterstützten uns durch dankbare Worte oder gaben ein paar Spenden.
Auch der Konsum von Fleisch und anderen, tierischen Produkten war Thema und es zeigte sich wie wenig die Menschen wissen (wollen) was dies für nicht-menschliche Lebewesen bedeutet und welche Schicksale dahinter stehen.

Wir sind uns sicher, viele Menschen erreicht zu haben und werden weiterhin für jedes Lebewesen kämpfen.

Bis jeder Käfig leer ist!

Tierbefreier*innen Leipzig