Der letzte Renntag der Saison auf der Rennbahn Scheibenholz steht an.
Die tierbefreier*innen Leipzig rufen zum Protest auf!
Wann? 28.10.2017, 10.30-14:00
Wo? Vor dem Eingang zur Galopprennbahn Scheibenholz, Rennbahnweg
Ein wild lebendes Pferd bewegt sich die meiste Zeit des Tages mit seinen Artgenossen auf einer Weide. Dort traben Pferde, wenn sie miteinander im Spaß herumtoben. Pferde galoppieren nur, wenn sie vor Gefahr flüchten. Daher zählen Pferde zu den sogenannten Fluchttieren. Bei Anzeichen von Gefahr ziehen sie immer die Flucht der Auseinandersetzung vor. Sie sind Langstreckenläufer und keine Sprinter! Das Rennen auf der Galopprennbahn ist daher unnatürlich und nicht artgerecht! Für den Sport werden die Pferde gezwungen regelmäßig zu galoppieren.
Vor den Geschwindigkeiten (im Vergleich Trab 13,5 km/h vs Galopp 60 bis 90 km/h), die Pferde beim Rennsport erreichen müssen, haben die Pferde selber Angst. Zynischerweise treibt sie das nochmal extra an, schneller zu laufen. Der Stress, der für die Pferde dabei entsteht, führt zu heftigen psychischen Störungen. Das zeigt sich bei Pferden, die Jahre später keine Rennen mehr laufen müssen. Wenn Sie das Glück haben, überhaupt ins Rentenalter zu kommen. Selbst wenn sie dann ein Leben ganz ohne Rennsport haben, und es ihnen verhältnismäßig gut geht, dauert es mitunter Jahre, bis sie ihre Angst verlieren und die psychischen Störungen langsam verschwinden. Pferde sind eben keine Sportgeräte! Sie sind ebenso fühlende sensible Lebewesen mit einer zerbrechlichen Psyche. Wir können Sie dem Druck auf der Rennbahn nicht aussetzen, ohne ihnen erheblichen Schaden zuzufügen. Übrigens leiden Pferde stumm, d.h. selbst die stärkste Qual ist ihnen kaum anzumerken.
Natürlich kommt es auch immer wieder zu Stürzen und in der Folge zur Ermordung der verletzten Pferde. So wurde im Jahr 2012 der Hengst Proust noch auf der Leipziger Rennbahn eingeschläfert, im letzten August traf es hier den Hengst Lenno, der ebenfalls nach einem Sturz getötet wurde.
Wir stellen uns gegen diese Tradition der Pferderennen und gegen Tierausbeutung jeglicher Art! Kommt mit uns vor die Rennbahn und zeigt Präsenz! Transparente und Schilder sind vorhanden aber wir freuen uns sehr, wenn ihr selbst kreativ werdet und eigenes Material mitbringt.
Links: lesenswerter Taz-Artikel zum vergangenen Renntag, FB-Veranstaltung
Wie bei jeder unserer Veranstaltungen gilt, dass nationalistische, sexistische, homophobe, inter- und transfeindliche Menschen, sowie Verschwörungstheoretiker*innen und Querfrontler*innen aller Art nicht erwünscht sind.
Hallo,
auch ich stehe dem Rennsport eher kritisch gegenüber, allerdings aus anderen Gründen. Die Aussage, dass ein Pferd nie freiwillig galoppiert ist schlichtweg falsch, richtig ist, dass ein Pferd eher Langstreckenläufer ist, diese durch Zucht selektierten Tiere tatsächlich zu den Sprintern gehören.Bei diesen Distanzen wird auch noch deutlich unterschieden. Ein Pferd was nicht wirklich galoppieren will ist sowieso Rennsport untauglich und würde schon alleine aus Kostengründen nicht eingesetzt. Welches Pferd läuft bitte 90 Km/h ??? Richtig ist es, dass es zu Stürzen kommt, bei denen unheilbar verletzte Pferde getötet werden müssen, dieses passiert genauso bei Wald und Wiesenpferd auf der Weide. Natürlich wäre der Sturz ohne das Rennen so nicht passiert, sieht man sich aber die Weideunfälle draußen an, dann ist die Quote auch nicht gering, nur das sieht halt keiner.
Angreifbar ist der Rennsport aus meiner Sicht nur über die Haltungsbedingungen der Pferde und über die „Kinderarbeit“, noch nicht mal zweijährig gehen viele ins Training um dann schon sehr früh Rennen zu laufen. Rein bezogen auf die Pflege und Versorgung dieser Pferde, wird es generell keine Angriffspunkte geben, viele Hobbypferde leben dagegen ein armseliges Dasein (aus Kostengründen, Unwissenheit, etc.)
Was ist denn generell unter Tierausbeutung zu verstehen, jegliche Arbeit mit einem Tier, d.h. wir müssen ab sofort alle Veganer werden ???