Gegen die LIPSIA Messe

Zeitgleich zu der gerade in Leipzig ausgebrochenen Geflügelpest und der damit verordneten „Aufstallung“ – also Hühner und andere Vögel von nun an ausschließlich in Ställen zu halten – steht nächste Woche Folgendes an: Die auf der Leipziger Messe stattfindende „LIPSIA“, und damit die größte Messe für sogenanntes „Rassegeflügel“. Vom 03. bis zum 05. Dezember soll diese Messe vorraussichtlich wieder stattfinden. Die LIPSIA ist letztes Jahr coronabedingt ausgefallen und wir hoffen zutiefst, dass die Veranstaltung auch dieses Jahr nicht stattfinden kann. Nach dem teilweise weltweiten Transport der über 35 000 Tiere sollen sie, eingezwängt in winzige Käfige, dem Stress einer dreitäigen Messe ausgeliefert werden. Begafft von Preisrichter*innen und Züchter*innen stehen die viele dieser Tiere dann auch zum Verkauf um im nächsten Käfig eingesperrt und transportiert zu werden. Zentraler Punkt der Messe ist der Austausch von Wissen und Tieren im Zusammenhang mit Tierzucht. Das Ziel der Züchtungen ist dabei oftmals die absurde Umgestaltung der Körper der Tiere, im Sinne eines sogenannten „Rassestandarts“. Dass das auf Kosten der Tiere geschieht, die mit den starken Beeinträchtigungen leben müssen, ist da Nebensache. Vor allem die Taubenzucht hat extreme Veränderungen der Anatomie der Tiere zu verantworten.

Zum Symbol oder Dekoration abgewertet, werden diese gezwungen, zum Beispiel auf einer Hochzeit „frei“ zu fliegen, um letztendlich in den Innenstädten obdachlos zu werden. Als ausgewilderte „Haustiere“ sind diese dann gezwungen sich von unserem, auf der Straße liegenden Müll zu ernähren, was sie oft tödlich erkranken lässt. Da Tauben sehr friedfertige Tiere sind, wurden sie als eine der ersten Spezies überhaupt domestiziert und waren damit den Machtfantasien verschiedener Gesellschaften ausgeliefert. Aber auch bei Hühnern sind diese Machtfantasien an der Anatomie ablesbar geworden. Die Qualzucht derer in der Fleisch- und Eierindustrie hat im Laufe der Zeit auch ihre Körper auf Kosten ihrer Gesundheit massiv entstellt, alles im Interesse des Kapitals.

Tauben werden auch oft zu Sportzwecken gezüchtet, wobei ihnen Höchstleistungen abverlangt werden. Bei Flugwettbewerben werden sie bis zu 1.000 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt ausgelassen und müssen die gesamte Distanz zurückfliegen. Von ihren Partner*innen getrennt möchten sie dringend zu denen zurückkehren, auch wenn es sie das Leben kosten kann. Oft schaffen sie den weiten Weg nicht.

Sie werden zu Einkaufswaren, Zwangssportler*innen und Eigentum degradiert, deren Wert sich anhand einiger Paramenter in einem Katalog richtet. Was sie allerdings in Wirklichkeit sind: Eigenständige und empfindungsfähige Individuen mit eigenen Bedürfnissen und Interessen und müssen als solche auch anerkannt werden. Eine inklusive, herrschaftsfreie und gewaltfreie Gesellschaft muss sich der Autonomie und der vielfältigen Befürfnisse aller bewusst sein! Wir sind entsetzt das solche Events überhaupt noch stattfinden. Hoffentlich rückt auch diese absolut ekelhafte Form der Ausbeutung und Beherrschung von nichtmenschlichen Tieren mehr in die öffentliche Aufmerksamkeit, damit das Leid und die Tradition der Zucht auf dem Müllhaufen der Geschichte landet. UNTIL EVERY CAGE IS EMPTY!

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