Kundgebung: Parodie vor der Galopp-Rennbahn

Zum so genannten „Aufgalopp“ am 1. Mai demonstrierten wir in Zusammenarbeit mit dem Bündnis Leipziger Tierrechtler (BüLeTi) und der Leipziger Ortsgruppe von Ariwa wieder fleißig vor der Galopprennbahn Scheibenholz. Die potentiellen Besucher*innen, die sich an die Kartenhäuschen anstellten, informierten wir in einem Redebeitrag über die Zustände und Qualen, die sie mit ihrem Besuch des Pferderennens billigen.

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Ein wild lebendes Pferd bewegt sich die meiste Zeit des Tages mit seinen Artgenossen auf einer Wiese. Dort rennen Pferde, wenn sie miteinander im Spaß herumtoben. Pferde rennen auch, wenn sie vor Gefahr flüchten. Genau das ist der Fall, wenn die Pferde auf der Galopprennbahn aus ihren Boxen preschen und an der Zuschauertribüne vorbei zischen.

Der Redebeitrag zeigte auf, was mit dem so genannten „Sport“, der dort vor unseren Augen stattfindet, alles verbunden ist: psychischer Stress für die Pferde, Dressur mit Gerten, Peitschen und scharfen Mundstücken und oftmals sogar das Ende beim Schlachter, wenn die Pferde verletzt sind oder die gewünschte Leistung nicht mehr erbringen.

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Wir fordern, dass Pferde und auch andere Tiere endlich als eigenständige Individuen anerkannt werden, die ein Bedürfnis nach Unversehrtheit und Freiheit haben. Pferderennen sollen daher der Vergangenheit angehören – genau so wie der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern sowie die Haltung von Tieren in Zoo, Zirkus & Co.

In diesem Jahr gab es eine neue Aktions-Idee, die für großes Aufsehen bei vielen Zuschauer*innen gesorgt hat. Ein Verkaufsstand pries etwas abseits der Demonstration lecker „Ross-Bratwurst“ an. „Eben noch auf der Rennbahn – Jetzt schon auf dem Grill!“ verlautete es auf einer Kreide-Tafel. Die Grillmeisterin war äußerst überzeugt von ihrer Aufgabe und beschrieb den kauffreudigen Besucher*innen detailreich, wie die Rennpferde Storm und Roger und das Polizei-Pferd Helmut es auf ihren Grill geschafft haben und warum das natürlich auch gut so ist. Etliche kauffreudige Passant*innen war das anscheinend zu viel Wissen um die Realität zur leckeren Bratwurst: Sie verließen empört den Stand noch ehe der Verkaufsakt vollzogen werden konnte.

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Die gegrillte Wurst war natürlich vegan. Verkauft wurde nix. Die Würste landeten am Ende in den Mägen der Demonstrierenden, was vorbei ziehende Spaziergänger*innen allerdings auch zu allerlei Empörung veranlasste: „Gerade noch vor der Rennbahn demonstrieren und sich jetzt die Bratwurst schmecken lassen!“ Unerhört! Finden wir auch.

1 Kommentar zu "Kundgebung: Parodie vor der Galopp-Rennbahn"

  1. Vollblutstreichler | 2. Mai 2015 um 10:23 Uhr | Antworten

    Was für eine tolle und mutige Aktion !
    Der Artikel ist so verfasst, dass er den üblichen
    Gegenargumenten, den Wind schon vorher aus den Segeln nimmt.
    Sehr gut durchdacht und umgesetzt, mit viel Liebe zum Detail 😉
    Danke dafür !

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